Presse/News | Zinshäuser – wo liegen die zukünftigen Potenziale?

Das Zinshaus erlebt gerade in turbulenten und unsicheren Zeiten wie wir sie in den letzten 2 Jahren erleben mussten, eine besondere Renaissance. Es zeigt sich, dass diese historischen Gebäude in meist sehr attraktiven innerstädtischen Lagen ihre Wertbeständigkeit eindrucksvoll unter Beweis stellen. Die Kunst, Werte durch die Hebung von Potenzialen zu steigern, liegt sicher auch vor allem darin, diese historisch wertvollen Häuser zukunftsfit zu machen. Dies gelingt unter dem langfristigen Anlagegedanken vor allem durch die Herstellung von Barrierefreiheit, Einbau von Liftanlagen sowie – noch wichtiger – ergänzend zu Dachausbauten die Schaffung zusätzlicher Freiflächen wie Balkone, Terrassen und sogar Gartenrefugien in den Hofbereichen.

Die Realisierung des nach wie vor in vielen Zinshäusern schlummernden Potenzials ergibt sich aus einer Kombination von baulicher „Modernisierung“ mit der wirtschaftlichen Optimierung zukünftiger Mietverträge. Wichtig ist dabei das Gelingen, dass die oft hohen Investitionen auch im Mietertrag Niederschlag finden. Das Richtwertsystem verhindert leider, dass die Mieten an die faktischen Marktmieten herangeführt werden können. Deshalb ist es umso wichtiger bei der Auswahl interessanter Zinshausinvestments alle relevanten Parameter mit professioneller Beratung wie sie EHL seit mehr als 30 Jahren bietet, bestmöglich herauszufiltern.

Als Alternative bieten mehr denn je Parifizierung und Einzelabverkauf bestandsfreier Wohneinheiten die Möglichkeit für Projektentwickler, die kontinuierlich steigenden Immobilienpreise am Zinshausmarkt nach relativ hohen Investitionskosten viel rascher realisieren zu können als in einer langfristig orientierten Mietvariante.

Der Slogan „Lage, Lage, Lage“ hat selbstverständlich nach wie vor seine Gültigkeit. Doch dabei sollte auch die mögliche Entwicklung von Stadtteilen berücksichtigt werden, welche noch keine so rasanten Preiserhöhungen mitgemacht haben oder aber auch derzeit exponiertere Verkehrslagen vorweisen.

Attraktiv sind in Wien neben den bereits sehr gut etablierten Standorten innerhalb des Gürtels (hier kann der 5. Bezirk Margarethen unter anderem durch den Bau der neuen U2-Strecke als Paradebeispiel einer Aufholjagd herausgehoben werden) auch aufstrebende Mikrolagen in Randbezirken (z.B. rund um den Meiselmarkt im 15. oder im direkten und indirekten Einflussbereich des neuen Hauptbahnhofs Wien im 10. Bezirk).

Generell dürfte das wohl auf längere Sicht noch geringe Zinsniveau bei Krediten bzw. Negativzinsen auf Bankguthaben den Veranlagungsdruck im Immobilienbereich weiter beflügeln und somit steigende Preise im Zinshaussegment verursachen.

Kommentar, erschienen im Zinshaus Special | Dezember 2021